By RAN 

Anwohner verhindern den Bau von Häusern für Hochwasseropfer

Die Europäische Union finanziert den Bau von Häusern für neun Familien aus Vladičin Han, die Opfer des Hochwassers geworden sind. Anwohner des Dorfes Prekodolce möchten diesen weiterhin verhindern.

Auf dem großen Schild steht: ‚Baubeginn August 2016’. Aber selbst mit Hilfe der Polizei blieb das Schild nicht stehen. Es stand dort bis zur ersten Versammlung der Anwohner.

Neun Rom-Familien, deren Häuser durch das Hochwasser zerstört wurden, wurden zeitweise in Container-Siedlungen untergebracht. Weiterhin ist es ungewiss wie und wann die Häuser wieder aufgebaut werden können.

Die Bürgerversammlung meint, dass sie dem Ausbau vorher hätten zustimmen müssen.

Der Baubeginn konnte auch nicht mit der Hilfe der Polizei eingeleitet werden.

Die Anwohner behaupten, dass die Grundstücke ihnen gehören und verweigern den Bau der Gebäude.

„Wir haben erst im letzten Moment erfahren, dass die Häuser hier gebaut werden sollen. Die Polizei sagte uns, dass hier Menschen der schlimmsten Sorte angesiedelt werden. Wir haben nichts gegen andere, aber wir möchten nicht, dass diese Häuser gebaut werden“, sagt Maja Stevanović vom Bürgerrat.

Sie ergänzt, es handele sich um ‚problematische Menschen’.

Wir fragten die Bewohner der Container, wie viele von ihnen sich einen Raum teilen.

„Acht. Wir können auch nicht schlafen. Wir haben noch kein eigenes Haus. Aber was tun. Wir kämpfen also.“

Die neuen Häuser sollen drei Kilometer weiter entstehen, aber die Anwohner wehren sich.

„Niemand soll hier hinkommen. Das ist unser Land, unser Eigentum. Fertig“, sagt einer der Anwohner.

„Warum bringen die die hier hin? Damit sie uns anstecken und wo soll ich dann hin?“, fügt ein anderer hinzu.

„Wie kann die EU bestimmen, was in meinem Dorf geschieht? Das ist unser Land. Wie kann jemand das aus einem anderen Dorf bestimmen? Die Kinder gehen ab morgen nicht mehr zur Schule“, sagt eine Bewohnerin des Dorfes.

Der Gemeindevorsitzende Goran Mladenović sagt, dass es sich dabei um ein schönes und menschliches Projekt handele, und dass er die Unzufriedenheit der Anwohner nicht verstehen könne. In dem Dorf leben 2.000 Menschen.

Die Hoffnung besteht weiter, dass das Projekt, das aus EU-Spenden finanziert wird, in Vladičin Han realisiert werden kann.