Der ungarische Medienrat hat die Zeitung „Magyar Hírlap“ mit einer Geldbuße von 800 EUR wegen „schwerwiegender“ „Hassrede“, also einem Verstoß gegen das Mediengesetz, verurteilt. Bestraft wurde der Artikel von Fidesz-Gründer und Orbán-Freund Zsolt Bayer, in dem er Roma als Tiere bezeichnete, ihnen die menschliche Würde absprach und eine „Lösung des Problems“ „mit allen Mitteln“ forderte.
Bayer ruderte ein paar Tage später zurück, er hätte sich „nie gewünscht, dass Roma vernichtet werden sollten“. Anfänglich kritische Stimmen auch aus dem Fidesz wurden bald wieder abgestellt und Bayer als Anreger einer wichtigen Debatte gelobt. Sein Freund Orbán distanzierte sich mit keinem Wort von den rassistischen Aussagen Bayers und zeigte sich kurz danach gut gelaunt mit Bayer auf Fotos von der Fidesz-Geburtstagsfeier.
Neben der Geldstrafe muss Magyar Hírlap auch den Beschluss des Medienrates in der Zeitung publizieren, kann gegen die Strafe jedoch noch gerichtlich vorgehen. Die Behörde bestrafte nicht nur den Artikel selbst, sondern auch den Umstand, dass die Zeitung ihn zu langsam aus dem Internet genommen hätte. Das Verfahren gegen Bayer wurde erst drei Monate nach dem Vorfall eingeleitet. http://www.pesterlloyd.net/html/1315ermittlungenbayer.html
Quelle: Pestzer Llyod