Als Kind überlebte sie den Roma-Holocaust in Transnistrien – und jetzt das Attentat in Stockholm
Păpușa Ciuraru (83), eine Romni aus Rumänien, die seit drei Jahren in Schweden bettelt, um ihre große Familie in Rumänien zu unterstützen, wurde am Freitag bei dem Terroranschlag in der Stockholmer Innenstadt verletzt. Die 83-Jährige wurde zwar nicht direkt von der Todesfahrt des LKW erfasst, wurde aber von einem weggeschleuderten Betonstück am Bein getroffen und erlitt einen Knochenbruch. „Als ich da lag, dachte ich, alles ist vorbei“, erzählt sie der Presse, „die Leute um mich herum haben nur geschrien, ich dachte, jetzt ist ein Krieg ausgebrochen. Ich habe versucht, mich aufzurappeln und wegzulaufen, aber da lag ein riesiger Stein über meinem Bein. Zwei Fremde kamen zu mir her, einer hatte ein Fahrrad, das hat er dann einfach dort gelassen. Sie haben mir aufgeholfen und trugen mich in ein Hotel, wo man mich ärztlich versorgt hat. Ich war überrascht. Sie blieben bei mir, um mir zu helfen. Und ich dachte, jeder läuft an mir vorbei, um sich selbst zu retten.“
Sie wurde inzwischen operiert und wird derzeit im Stockholmer St. Göran-Krankenhaus stationär behandelt. Nach dem Attentat sagte sie: „Das Leben geht weiter. Es gibt keine andere Möglichkeit. Ich bin unglaublich dankbar für all die Hilfe, die ich erhalten habe. Da ich das Glück habe, noch ein wenig weiter zu leben, will ich meiner Familie weiter helfen.“
Bei dem Attentat wurden vier Menschen getötet und 15 verletzt. Noch am Tag des Anschlags machte die schwedische EU-Parlamentarierin und Romni Soraya Post via Twitter auf das Schicksal Păpușa Ciurarus aufmerksam. Inzwischen haben auch schwedische Medien den Fall aufgegriffen (hier und hier). Bereits vor eineinhalb Jahren erzählte die schwedische Tageszeitung „Aftonbladet“ Păpușa Ciurarus Geschichte (wir berichteten).
(dROMa)