Der Rechtsextreme Árpád Kiss, der 2013 für die Mordserie an Roma 2008-2009 zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe verurteilt wurde, bekam heute 1,5 Mio. HUF Schadensersatz wegen Rufschädigung zugesprochen, weil eine Zeitung ihn bereits vor seiner Verurteilung als „brutalen Serienmörder“ bezeichnet hatte.
Árpád Kiss, der 2013 für die Mordserie an Roma 2008-2009 zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe verurteilt wurde, bekam heute von einem Budapester Gericht 1,5 Mio. HUF (ca. 4900 EUR) Schadensersatz wegen Rufschädigung zugesprochen (444.hu/MTI). Er hatte gegen den Verlag Ringier geklagt, dessen Boulevardzeitung Blikk ihn im Januar 2012 als „brutalen Serienmörder“ bezeichnet hatte, „auf dessen Rechnung ein Dutzend Anschläge auf Roma gehen, bei denen sechs unschuldige Menschen, darunter ein Kind, ihr Leben verloren.“
Laut Urteilsbegründung war Kiss‘ strafrechtliche Verantwortung für die Mordserie zum Zeitpunkt der Blikk-Veröffentlichung noch nicht gerichtlich festgestellt.
Kiss und zwei seiner Komplizen waren im August 2013 zu lebenslangen Freiheitsstrafen verurteilt worden, allerdings noch nicht rechtskräftig. Vgl.:
- spiegel.de: Urteil nach Roma-Morden in Ungarn: „Sie haben unser Leben zerstört“
- spiegel.de: Urteil in Ungarn: Roma-Mörder müssen lebenslang in Haft
- zeit.de: Rechtsradikale wegen Morden an Roma verurteilt
- dw.de: Roma-Morde in Ungarn: Neue Ermittlungen, späte Entschädigungen
Blikk wird gegen das heutige Urteil in Berufung gehen.