Die Schlagersängerin Marianne Rosenberg erzielt mit ihren Songs seit den 70er-Jahren regelmäßig große Erfolge. Dazu trägt entscheidend die einzigartige Stimme der Künstlerin bei, die einen hohen Wiedererkennungswert besitzt.

Berlin – Am 13. März 2020 brachte die Schlagersängerin Marianne Rosenberg ihr aktuelles Album mit dem Titel „Im Namen der Liebe“ heraus. Zuvor hatte die Sängerin eine längere Pause eingelegt, das letzte Musikalbum „Regenrhythmus“ stammte aus dem Jahr 2011. Wie alle vorherigen Alben ihrer langen Diskografie entwickelte sich auch diese Veröffentlichung der zu diesem Zeitpunkt 65-jährigen Künstlerin innerhalb von kurzer Zeit zu einem großen Erfolg. Bereits in der ersten Woche nach dem Erscheinen erreichte „Im Namen der Liebe“ den ersten Platz der deutschen Albumcharts. Das Album enthält insgesamt zwölf Songs und wurde anlässlich des 50-jährigen Bühnenjubiläums von Marianne Rosenberg aufgelegt. 2021 erhielt das Album die Auszeichnung Smago!-Award, mit der herausragende Leistungen in der Schlagebranche geehrt werden.

Marianne Rosenberg: Kindheit und Familie der deutschen Schlagersängerin

Marianne Rosenberg wurde am 10. März 1955 im Berliner Bezirk Lankwitz geboren. Die spätere Schlagersängerin kam als drittes von insgesamt sieben Kindern zur Welt. Ihr Vater war Otto Rosenberg, der von 1927 bis 2001 lebte. Er war ein Überlebender des Völkermords an den Roma und Sinti. Im Nachkriegsdeutschland arbeitete Otto Rosenberg viele Jahre lang als Vorstandsmitglied des Zentralrats der Deutschen Sinti und Roma. Die Familie von Marianne Rosenberg brachte mehrere Künstler hervor, unter anderem ihre Schwester Petra Rosenberg sowie ihren Cousin Randolph Rose, die beide als Sänger auftreten. Marianne Rosenberg bekannte sich von Beginn ihrer Karriere an zu ihrer Herkunft als Angehörige der Volksgruppe der Roma. Sie machte auf zahlreiche Diskriminierungen aufmerksam, unter denen sie insbesondere während ihrer Kindheit und Jugend gelitten hatte. Über das Privatleben von Marianne Rosenberg als erwachsene Frau ist wenig bekannt. Sie hatte über viele Jahre eine Beziehung zu Ilja Richter und ist Mutter eines Sohnes.

Marianne Rosenberg: Der Beginn der Karriere der Schlagersängerin

Der Lebenslauf von Marianne Rosenberg als Schlagersängerin begann 1970, als sie im Alter von 14 Jahren einen Talentwettbewerb gewann. Er fand im Romanischen Café im Berliner Europa-Center statt. Anschließend erhielt die Künstlerin die Gelegenheit, ihre erste Schallplatte mit dem Titel „Mr. Paul McCartney aufzunehmen“. Die Platte wurde zu einem Hit, das Gleiche trifft auf die folgenden Veröffentlichungen zu, die Marianne Rosenberg in den 70er-Jahren herausbrachte:

  • Fremder Mann, 1971
  • Jeder Weg hat ein Ende, 1972
  • Er gehört zu mir, 1975
  • Marleen, 1976

Die Schlagersängerin trat mit diesen und weiteren großen Hits häufig im Radio und Fernsehen auf. Insbesondere in der „ZDF-Hitparade“ und der Musik-TV-Sendung „Disco“ gehörte sie zu den deutschen Schlagerstars, die mehrfach zu Gast waren.

Marianne Rosenberg: Die Bewerbungen der Schlagersängerin für den Eurovision Song Contest

Marianne Rosenberg nahm mehrmals an der deutschen Vorentscheidung für den Eurovision Song Contest teil. Im Jahre 1975 erreichte sie mit dem Song „Er gehört zu mir“ Platz 10. Danach entwickelt sich dieses Lied zu einem der größten Erfolge der Sängerin. 1976 nahm Marianne Rosenberg an der luxemburgischen Vorentscheidung für den Eurovision Song Contest teil. Sie sang einen Song sowohl auf Französisch als auch auf Deutsch, er trug den Titel „Tout peut arriver au cinema“ beziehungsweise „Lieder der Nacht“. Auch mit diesem Hit schaffte die Schlagersängerin die Qualifikation für den europäischen Songwettbewerb nicht, sie musste sich Jürgen Marcus geschlagen geben. 1978 trat Marianne Rosenberg zum dritten Mal bei der Vorentscheidung für den Eurovision Song Contest an, dieses Mal für Deutschland. Mit dem Titel „Nein, weinen werd ich nicht“, erreichte sie den siebten Platz. 1980 und 1982 versuchte sie erneut, sich als deutsche Teilnehmerin für diesen Wettbewerb zu qualifizieren. Sie scheiterte mit ihren Songs „Ich werd da sein, wenn es Sturm gibt“ sowie „Blue-Jeans-Kinder“.

Marianne Rosenberg: Die Entwicklung der deutschen Schlagersängerin in den 80er- und 90er-Jahren

Marianne Rosenberg nutzte die in der ersten Hälfte der 80er-Jahre schnell an Popularität gewinnende Bewegung Neue Deutsche Welle für einen Wandel ihres Images. Sie entschied sich, nicht mehr als typische Schlagersängerin aufzutreten. Stattdessen inszenierte sie ihre Darbietungen moderner und nahm Platten gemeinsam mit der Band Extrabreit auf. Seit den 80er-Jahren setzt sich die Sängerin immer häufiger für die Rechte von Minderheiten ein. Sie wurde zur Ikone der homosexuellen Community. Ihr Titel „Er gehört zu mir“ gilt als Hymne der deutschen Gay-Szene. Der ursprünglich aus dem Jahre 1975 stammende Hit wurde 1988 erneut als Remix veröffentlicht.

Marianne Rosenberg sang den Titelsong „I need your Love tonight“ für die TV-Serie „Rivalen der Rennbahn“. Das Lied wurde von Dieter Bohlen komponiert und produziert. Mit ihm nahm die Schlagersängerin auch das Lied „Anywhere I lay my head“ im Jahre 1994 auf. 1998 brachte Marianne Rosenberg das Album „Luna“ heraus, das viele von der Künstlerin selbst komponierte und getextete Songs enthielt.

Marianne Rosenberg: Die Karriere der Schlagersängerin seit der Jahrtausendwende

Marianne Rosenberg wandte sich in den vergangenen 20 Jahren auch anderen Musikstilen als dem Schlager zu. So enthält beispielsweise ihr 2008 erschienenes Album „I’m a woman“ überwiegend Chansons beziehungsweise Jazz-Songs. Marianne Rosenberg gründete 2013 gemeinsam mit dem Produzenten Dirk Riegner die Band Schattenherz. Dabei war es das erklärte Ziel der Schlagersängerin, Lieder in einer neuen Musikrichtung aufzunehmen und zu veröffentlichen. Marianne Rosenberg nannte sich als Bandmitglied Victoria, Dirk Riegner trat als Victor auf. Im Oktober des gleichen Jahres brachten die beiden ein Musikalbum mit dem Titel „Das Leben ist schön“ heraus. Das Album erschien beim Plattenlabel Edel Records, der darin enthaltene Song „Alles klingt von dir“ wurde als Single ausgekoppelt. „Das Leben ist schön“ schaffte eine Platzierung auf Nummer 94 der deutschen Alben-Charts. Der Musikstil der Lieder war dem Synthi-Pop zuzuordnen. Dabei hatten insbesondere der New Wave und der New Romantic-Stil starken Einfluss auf die Kompositionen. Bereits im folgenden Jahr löste sich die Band wieder auf.

Marianne Rosenberg: Die Diskografie der Schlagersängerin

Im Laufe ihrer viele Jahrzehnte andauernden Karriere brachte Marianne Rosenberg zahlreiche Alben heraus. Aus ihnen erreichten einige Auskopplungen Spitzenplätze in den deutschen Charts. Die Diskografie der Schlagersängerin weist in chronologischer Reihenfolge diese Musikalben auf:

  • Fremder Mann, 1971
  • Lieder, 1972
  • Träume, 1974
  • Ich bin wie du, 1976
  • Lieder der Nacht, 1976
  • War es wirklich gestern?, 1977
  • Flüsterndes Gras, 1978
  • Und die Liebe, sie kam, 1979
  • Traumexpress, 1980
  • Ich brauche dich, 1981
  • Spiegelbilder, 1984
  • Uns verbrennt die Nacht, 1989
  • Und du kannst nichts dagegen tun, 1991
  • Set the Night on Fire, 1993
  • Feuerrosen, 1993
  • Luna, 1998
  • Himmlisch, 2000
  • I’m a woman, 2008
  • Regenrhythmus, 2011
  • Im Namen der Liebe, 2020

Marianne Rosenberg: Weitere Aktivitäten der Sängerin

Marianne Rosenberg trat während ihrer Laufbahn häufig in deutschen Medien nicht nur als Schlagersängerin auf. So konnte Dieter Bohlen Marianne Rosenberg im Jahre 2014 als Jurorin für die Casting-Show „Deutschland sucht den Superstar“ engagieren. 2006 brachte die Sängerin ihre Autobiografie unter dem Titel „Kokolores“ heraus, die sie im gleichen Jahr auch als von ihr selbst vorgelesenes Hörbuch veröffentlichte.

Marianne Rosenberg spielte außerdem in einigen Filmen mit. Dabei handelt es sich um die folgenden Werke:

Die Schlagersängerin synchronisierte 2009 die ursprünglich von Jennifer Lewis gesprochene Rolle der Mama Odi im von Disney produzierten Zeichentrickfilm „Küss den Frosch“.

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