„Wieder mal ein Artikel der durch mich entstanden ist. Erst sollte es ein . politischer Artikel über mich und meine Arbeit werden. Nachdem ich Ihnen Onkel Emil vorgestellt habe. Waren die Köpfe der Journalisten wieder voller „Bunter Zigeunerbilder“. In der Summe aber ein guter Artikel, weil er uns als Menschen darstellt.“

Marko D. Knudsen

Anmerkung der Redaktion: Emil Weiß in Ende 2018 verstorben. Möge er in Frieden ruhen.

Sein Wort ist Gesetz: Emil Weiss ist das Oberhaupt der größten Sinti-Familie Hamburgs. Doch der Hüter der Tradition führt einen Kampf gegen die Zeit.

Wer Emils Welt betritt, muss zuerst an ihm vorbei, wer sie verlässt, auch. Emil Weiss, 86 Jahre, bunter Schlips, weiße Lackschuhe, steht auf dem Bürgersteig vor seinem Haus am Eingang der Siedlung. Kinder schreien hier auf Romanes, der Sprache der Sinti und Roma, Autos rollen an Emil vorbei, die Fahrer nicken ihm zu, langsam lenken sie ihre Karossen über die Temposchwellen vor seinem Haus.

Emils Welt ist eine kreisförmige Straße mit nur einer Zufahrt. 44 rotbraune Klinkerbauten säumen den Georgswerder Ring im Süden Hamburgs, mehrere Hundert Menschen wohnen hier. Hätte jedes Haus ein Klingelschild, es stünde überall der Name Weiss.

Emil entgeht nichts, kein Raser, kein Fremder, kein Ehekrach. „Es muss alles seine Richtigkeit haben“, sagt er. Hätte der Georgswerder Ring einen offiziellen Gerichtssaal, es wäre sein Wohnzimmer.

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