Westeuropäische Staaten sollen Abschiebungen beenden und Roma, die zur Rückkehr in den Kosovo gezwungen wurden, vor Ort unterstützen
(Pristina, 28. Oktober 2010) – Roma und Angehörige anderer Minderheiten, die aus Westeuropa in den Kosovo abgeschoben werden, werden nach ihrer Rückkehr in einer Weise diskriminiert, benachteiligt und entrechtet, die ihre Menschenrechte verletzt, so Human Rights Watch in einem heute veröffentlichten Bericht. In Deutschland, das eines der Hauptabschiebeländer in den Kosovo ist, sind Rückführungen besonders umstritten. Bei einer Anhörung im Bundestag verurteilten Oppositionsparteien und Nichtregierungsparteien die deutsche Abschiebepraxis.
Der 77-seitige Bericht „Rights Displaced: Forced Returns of Roma, Ashkali and Egyptians from Western Europe to Kosovo“ beschreibt die schwierige Menschenrechtslage der Kosovo-Flüchtlinge, die nach Westeuropa geflohen waren und anschließend in den Kosovo zurückgeschickt wurden. Die Rückkehrer haben oft Schwierigkeiten, an Ausweisdokumente zu gelangen oder ihr altes Eigentum zurückzuerhalten. Auch beim Zugang zu Wohnraum, Gesundheitsversorgung und Sozialleistungen stoßen sie auf Hindernisse. Viele der abgeschobenen Flüchtlinge werden schließlich auf Dauer von ihren Familien getrennt. Besonders hart treffen die Abschiebungen Kinder. Aufgrund mangelnder Sprachkenntnisse, unterschiedlicher Lehrpläne und materieller Not können sie den Schulbesuch nach ihrer Rückkehr oft nicht fortsetzen. Mehr…
Quelle: Human Rights Watch