Di 27.07.21 | 22:23 Uhr
Körperliche Angriffe, Beleidigungen, Mobbing: In Berlin gab es in den Jahren 2019/2020 mehr als 200 Vorfälle gegen Sinti und Roma. Das teilte der Verein Amaro Foro am Dienstag mit.
In der Corona-Zeit habe sich die Situation verschärft: Überproportional viele hätten in dieser Zeit ihre Arbeit verloren. Zugleich sei der Zugang zu sozialen Leistungen noch erschwert worden. Auf die ohnehin äußerst prekäre Situation habe die Corona-Pandemie wie ein Brandbeschleuniger gewirkt und zu öffentlichen Diffamierungen und existenzbedrohlichen Lebenslagen geführt.
Dunkelziffer hoch
Dokumentiert worden waren antiziganistische Vorfälle – also Fälle, in denen Sinti und Roma aufgrund ihrer Herkunft oder Kultur diskriminiert wurden oder Gewalt erfahren haben – bereits in der Vergangenheit.
Für die Jahre 2017 und 2018 waren laut Amaro Foro insgesamt rund 330 Fälle gemeldet worden. Dass es nun in den zurückliegenden beiden Jahren deutlich weniger Fälle waren, wertet die Dokumentationsstelle als pandemiebedingt. Zwar seien die Meldungen stark zurückgegangen, die Dunkelziffer sei jedoch sehr hoch.
https://www.rbb24.de/politik/beitrag/2021/07/sinti-roma-berlin-uebergriffe-antiziganismus.html